Donnerstag 14. November 2019, 18:15 Uhr
Dr. Jens Berthold (Außenstelle Overath des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland)
Mühlenarchäologie. Was bleibt nach dem letzten Klappern?
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21, 53113 Bonn
Mühlen waren in der Archäologie Deutschlands lange ein vernachlässigtes Thema. Insbesondere die von Wasser und Wind betriebenen Anlagen waren aus Ausgrabungen bis in die 1990er Jahre nahezu unbekannt. Dabei übernahmen diese frühen Maschinen schon seit römischer Zeit wichtige Funktionen, und im Mittelalter waren sie weit verbreitet. Das belegen nicht nur Urkunden, sondern auch zahlreiche frühe Ortsnamen. In den letzten Jahrzehnten hat sich dies Bild gewandelt und auch im Rheinland sind inzwischen einige frühe Wassermühlen publiziert worden. Neben der allgemeinen Entwicklung des Mühlenwesens geht der Vortrag der Frage nach, was von Mühlen an Resten im Boden bleibt und was man daraus zum technischen Stand insbesondere des Mittelalters sagen kann. Neben den rheinischen Beispielen werden dabei zahlreiche Parallelen aus Frankreich, Dänemark und den britischen Inseln herangezogen, die wesentliche Aspekte beleuchten.