Donnerstag, 13. Januar 2022, 18:15 Uhr
Dr. Mischa Meier (Universität Tübingen)
Anschrift: Römerstraße 164, AVZ III, 53117 Bonn, Beginn 18.15 Uhr
Der Untergang des Römischen Reiches
Warum der Osten überlebt hat
Warum erlebte das Oströmische oder Byzantinische Reich im siebten und achten Jahrhundert nicht ein ähnliches Schicksal wie das Weströmische Reich im fünften, obgleich es mit ähnlichen Bedrohungen und strukturellen Problemen konfrontiert wurde? In Auseinandersetzung mit den Argumenten, die der Byzantinist John Haldon vor einigen Jahren vorgebracht hat, wird gezeigt, dass sich im Osten schon im fünften und sechsten Jahrhundert ein neues Verständnis von Römisch-Sein, das heißt eine neue Identität entwickelt hat. Sie war in der Lage, die oströmische Bevölkerung auch in schwersten Krisenzeiten loyal an der Seite der Kaiser zu halten, und trug damit erheblich dazu bei, dass sich die Lage im achten Jahrhundert allmählich wieder stabilisieren konnte.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Germanen. Eine archäologische Bestandsaufnahme“ im LVR-LandesMuseum Bonn statt.