Donnerstag 18. Juni 2020, 18:15 Uhr / Der Vortrag hat aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattgefunden. Er wird nachgeholt. Wir informieren Sie zeitnah, sobald ein Termin feststeht.
Prof. Dr. Gunnar Seelentag (Universität Hannover)
Das Kartell. Ein Modell soziopolitischer Organisation im frühen Griechenland
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21, 53113 Bonn
„Die griechische Gesellschaft ist in hohem Maße von Konkurrenz geprägt, und viele Zeugnisse sprechen dafür, dass die Welt in Gegensätzen wahrgenommen wurde. Die Einrichtung von Tyrannenherrschaften, die Vertreibung von unterlegenen politischen Gruppierungen in die Verbannung oder in neu gegründete Kolonien und die zahlreichen Bürgerkriege sind Ausdruck solch tiefgreifender Konflikte. Im Vortrag soll nach den Interessen der Akteure gefragt werden. Lässt sich zur Erklärung dieses Verhaltens das von Georg Simmel entwickelte Modell des ‚Kartells‘ und spieltheoretische Überlegungen heranziehen? Warum haben in manchen Situationen die Akteure auf gewisse Formen, Konkurrenz auszutragen, verzichtet? Ergaben sich daraus Anstöße für eine zunehmende Institutionalisierung, um solche Lösungswege zukünftig abzusichern? Diesen Fragen soll an ausgewählten Beispielen nachgegangen werden.
Donnerstag 23. April 2020, 18:15 Uhr
Professor Dr. Johanna Fabricius (Freie Universität Berlin)
Gegen Erbschleicherei und Bürgerrechtsbetrug
Zur Markierung von Verwandtschaftsbeziehungen durch Lutrophorenmonumente an athenischen Gräbern der Klassik
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21, 53113 Bonn
Eine neue Deutung der klassischen attischen Marmorlutrophoren kann erstmals zahlreiche Eigentümlichkeiten dieser vieldiskutierten Grabmonumente erklären: Ihre geringe Häufigkeit, ihre männlich geprägte Ikonographie sowie die Art ihrer Aufstellung innerhalb der Grabbezirke. Die Überlieferung der attischen Gerichtsreden verweist auf die spezielle Funktion der Lutrophoren in Erbschaftsangelegenheiten.
Donnerstag 19. März 2020
Vortrag findet aus aktuellem Anlass nicht statt!
Dr. Detlef Jantzen (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege, Schwerin)
Krieg und Gewalt vor 3.300 Jahren
Das bronzezeitliche Schlachtfeld im Tollensetal, Mecklenburg-Vorpommern
Donnerstag 13. Februar 2020, 18:15 Uhr
Dr. Jean Krier (Nationalmuseum für Geschichte und Kunst Luxemburg)
Der Veranstaltungsort wird noch bekanntgegeben
Römische Prunkvillen im westlichen Treverergebiet
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21, 53113 Bonn
Als 1975/76 im luxemburgischen Echternach eine römische Villenanlage von riesigen Ausmaßen mit ungewöhnlich prunkvoller Ausstattung ausgegraben wurde, galt diese einige Zeit als eine „der größten und reichsten römischen Villen nördlich der Alpen“. Die Bedeutung der Echternacher Anlage ist nach wie vor unbestritten, doch steht sie heute keineswegs mehr isoliert da.
Durch die Arbeit der Luxemburger Archäologen wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten im westlichen Treverergebiet mehrere vergleichbare Komplexe entdeckt und untersucht. Zu nennen sind etwa die Großvillen von Bartringen, Diekirch, Schieren und Vichten. In seinem reich bebilderten Vortrag stellt der Referent diese noch kaum bekannten römischen Prunkvillen des westlichen Treverergebietes überblickartig vor.
Donnerstag 16. Januar 2020, 18:15 Uhr
Stefan Ardeleanu M. A. (Universität Heidelberg)
Numidia Romana?
Nordafrikanische Städte zwischen der römischen Republik und der frühen Kaiserzeit
Hörsaal des Akademischen Kunstmuseums Bonn, Am Hofgarten 21, 53113 Bonn
Nordafrika bildete seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert ein zentrales Interessensgebiet Roms. Dennoch stilisiert die Forschung bis heute die Zeit der Republik und frühen Kaiserzeit auf dem Kontinent als äußerst quellenarme Epoche.
Wie neue Grabungen belegen, durchliefen die Städte Numidiens jedoch in dieser Zeit eine überaus dynamische Ausbauphase. Doch wie sahen diese aus und welche Rolle spielte die Präsenz Roms für die nordafrikanischen Stadtbilder? Der Vortrag erklärt diese urbane Entwicklungsphase jenseits gängiger Akkulturationsmodelle (z. B. Romanisierung) und richtet den Blick auf lokale und mikroregionale Charakteristika der Städte.